Endlich mehr Ergebnisse! 5 Tipps, um deinen Perfektionismus abzulegen
Es ist eine der beliebtesten Schwächen in einem Bewerbungsgespräch:
Perfektionismus.
Viele leiden an dieser extremen Form der Sorgfalt, die sogar in einen Zwang ausarten kann.
Produkte werden nicht fertig gestellt oder zu langsam entwickelt.
Das eigene Glück bleibt auf der Strecke.
Höchste Zeit diesen Perfektionismus Einhalt zu gewähren und ihn endlich abzulegen.
Was ist Perfektionismus?,
Viele behaupten, Perfektionisten zu sein, aber was ist das überhaupt?
Und gibt es den Perfektionismus?
Ja, den gibt es.
Es handelt sich dabei um das Streben nach Perfektion.
Also ein Perfektionsstreben.
Hiervon gibt es zwei Arten:
- Das Streben nach Vollkommenheit (perfektionistisches Streben)
- Das Streben nach absoluter Fehlerfreiheit (perfektionistische Besorgnis)
Nach Vollkommenheit strebt an sich jeder.
Es ist ein angeborener Instinkt.
Du kannst ihn auch als Gewissenhaftigkeit bezeichnen.
Absolut fehlerfrei zu sein, ist dagegen ein eher krankhaftes Streben.
Es wurde dir und mir anerzogen.
Jeder weiß, dass Fehler passieren.
Meist ist es sogar so, dass du beim Versuch Fehler zu vermeiden, noch mehr Fehler machst.
Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls ist die Fehlerfreiheit ein ungesundes, zeitfressendes und vor allem nervenaufreibendes Streben.
Treffen beide Streben mit gleich hoher Intensität aufeinander, verbinden sie sich zum Perfektionismus.
Was sind Gründe für Perfektionismus?
Schön und gut, aber warum entsteht Perfektionismus?
Warum möchten einige Menschen, vielleicht auch du, alles vollkommen und absolut fehlerfrei machen?
Es ist die Angst vor Ablehnung.
Jeder Mensch sucht Anerkennung.
Es gibt nichts, was der Mensch so sehr benötigt, wie die Beachtung von anderen.
Sogar Professor John Dewey sagte einst:
„Der stärkste Trieb in der menschlichen Natur ist der Wunsch, bedeutend zu sein“
Perfektionisten denken, dass sie von anderen nur gemocht werden, wenn sie perfekt sind.
Wenn sie keine Fehler machen.
Obwohl das oft gar nicht der Realität entspricht.
Aber was ist der Grund für diese verzehrte Realität?
Die Grundlage ist oft in deiner Kindheit zu finden.
Erinnere dich mal an deine Kindheit zurück.
Wann wurdest du eher belohnt:
- Wenn du auf deine Eltern gehört und alles „richtig“ gemacht hast
- oder wenn du dein eigenes Ding und vielleicht etwas „falsch“ gemacht hast?
Vermutlich wurdest du bei Variante 1 belohnt.
Bei Nummer 2 eher ignoriert, wenn nicht sogar belehrt.
Und dieses Verhalten brennt sich in dein Gehirn und kann zum Perfektionismus führen.
Aber nicht nur die Erziehung deiner Eltern spielt eine Rolle.
Auch das Verhalten von:
- Lehrern
- Mitschülern
- Anderen Familienmitgliedern
- Allgemein deinem Umfeld
spielt eine riesige Rolle.
Dein gesamtes Umfeld kann Narben hinterlassen, die später in Perfektionismus ausarten.
Warum solltest du Perfektionismus ablegen?
Aber was ist nu so schlimm am Perfektionismus?
Alles richtig machen zu wollen, kann doch gar nicht verkehrt sein – oder?
Es liegt schon alleine am Wort „perfekt“.
In der Realität gibt es das nicht.
Alles hat einen Makel oder einen Fehler.
Nichts ist vollkommen.
Du wirst immer einen Fehler machen, auch wenn du ihn nicht siehst.
Und hier beginnt der schöne Perfektionismus, seine Schattenseiten zu zeigen.
Du kannst deine Erwartungen niemals erfüllen!
Niemals.
Egal, wie sehr du dich anstrengst.
Und so entstehen einige Probleme.
Frustration
Durch das ewige „Scheitern“ denkst du immer mehr, du bist ein Versager.
Es schnürt dir deine positive Energie ab.
Obwohl niemand diese Erwartungen erfüllen kann, fühlst du ich schlecht.
Zeitverschwendung
Da du jeden Fehler vermeiden möchtest, hängst du dich an jeder Kleinigkeit auf.
„Es könnte sich ja ein Fehler einschleichen.“
Alles wird x mal kontrolliert.
Bis du anfängst, dauert es eine Ewigkeit.
Es geht eine Menge Zeit für deine Aufgaben flöten.
Wenn du überhaupt jemals mit etwas fertig wirst.
Das Gefühl, nicht genug zu sein
Da du niemals das perfekte Ergebnis hinbekommst, zweifelst du irgendwann an dir.
„Bin ich gut genug?“
„Warum schaffe ich nie meine Aufgaben?“
„Ich bin nichts Wert.“
Das sind Aussagen, die dich schon einmal beschleichen können, wenn du alles perfekt machen möchtest.
Bist du ein Perfektionist?
Bist du überhaupt ein Perfektionist?
Die bisherige Beschreibung sollte dir einen guten ersten Einblick gewährt haben.
Aber bist du wirklich ein Perfektionist oder einfach nur sehr sorgsam?
Hier sind ein paar Punkte, die dir die Augen öffnen können:
1. Du hasst Spontanität
Deine Freunde wollen dich auf einen spontanen Trip mitnehmen.
Was machst du?
- Die Panik bekommen und alles absagen? Du hast schließlich alles fest geplant?
- Du nimmst dankend an. Was ist gegen so eine spontane Idee einzuwenden?
Als Perfektionist hasst du spontane Ereignisse.
Du möchtest alles vollkommen richtig machen.
Deswegen ist alles bis aufs Kleinste geplant.
Da darf nichts Spontanes passieren, sonst musst du ja umplanen.
Und beim Umplanen kann so viel schiefgehen, das du nicht kontrollieren kannst.
2. Die kleinste Aufgabe braucht ewig
„Nur noch schnell diese kleine Aufgabe, dann ist Feierabend.“
Nach dieser „kleinen Aufgabe“, ist es bereits nach Mitternacht.
Und trotzdem bist du nicht richtig zufrieden.
Aber mehr Zeit kannst du wirklich nicht in die Aufgabe stecken.
Sonst schaffst du den Rest nicht.
Kennst du diese Situation?
3. Es gibt nur Gewinn oder Niederlage!
Beim gemütlichen Spieleabend fliegt auf einmal das Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett durch den Raum.
Du hast verloren.
Mal wieder.
So bringt das keinen Spaß.
Und wieso noch weiter spielen, um zu sehen wer 2. wird.
Ist doch vollkommen egal.
Verloren ist verloren.
Punkt.
Entweder du hast eine Aufgabe perfekt erledigt oder du hast versagt.
Dass die anderen Kollegen deine Aufgabe genial fanden, interessiert dich nicht.
Du und zwar nur du hast den einen kleinen Fehler entdeckt.
Damit war die ganze Arbeit umsonst und du bist der Versager deines Arbeitgebers.
4. Erfolge werden nicht gefeiert – warum auch?
Du hast eine tolle Präsentation gehalten und alle haben dir gratuliert?
Super.
Aber du kannst dich nicht darüber freuen?
Du hast dich einmal versprochen.
Und das, obwohl du diese Präsentation 100 mal geübt hast.
Auch wenn die anderen die Präsentation gut fanden.
Ein Erfolg war das nicht.
Außerdem wird das Feiern der Erfolge überbewertet.
Wenn du ein Perfektionist bist, fühlst du dich von diesen Zeilen angesprochen.
Für Perfektionisten gibt es keine halben Erfolge.
Nur die Perfektion.
Aus diesem Grund werden die kleinen Erfolge überhaupt nicht wahrgenommen.
5. Wo kann ich noch etwas verbessern?
Endlich, das neue Produkt ist fertig.
Zumindest fast.
Irgendwie fehlt da noch was.
Eine Kleinigkeit könnte ich noch verbessern, aber was?
Zwei Jahre später ist das Produkt immer noch nicht erschienen.
Dir sind aber 10 Dinge eingefallen, die du verbessern konntest.
Während dieser Zeit hat jemand anders mit dem Produkt bereits Tausende Euros verdient.
Ein Perfektionist sucht immer das Ding, was noch verbessert werden kann.
Um genau DAS Produkt herauszubringen.
Es muss perfekt sein.
Hat das eine Aussicht auf Erfolg?
Stichwort Microsoft und Apple.
6. Dein Fokus liegt auf deinen Schwächen und Fehlern
Was kannst du gut?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten.
Aber die meisten finden ein paar Punkte.
Der Perfektionist höchstens einen.
Er konzentriert sich lieber auf seine Schwächen und Fehler.
Die sind ihm ein Dorn im Auge.
7. Negative Kritik nimmst du dir zu Herzen
Es ist nur ein kleiner Satz gewesen.
Aber die Auswirkungen sind fatal.
„Du hast in deiner Präsentation ein Wort vertauscht. Aber keine Sorge, es hat niemand bemerkt.“
Ein Satz vertauscht?
Was für eine Schande!
Dein ganzer Tag ist für die Katz.
Die ganze Arbeit für diese Präsentation und da verhaust du es selber mit diesem blöden Wort.
Was für dich etwas extrem klingen mag, ist für Perfektionisten Alltag.
Jede negative Kritik, mag sie auch noch so harmlos sein, wird sofort abgespeichert und der Tag ist hinüber.
Dein Fahrplan
Hol dir deinen 7 Schritt- Fahrplan zu deiner ersten Besichtigung und komme endlich ins Handeln!
7 Wege, Perfektionismus abzulegen
Jetzt wird es aber höchste Zeit, den Perfektionismus abzulegen.
Hier sind 7 erprobte Wege, wie du das schaffen kannst:
1. Arbeite an deinen Gedanken
Starten wir gleich mit dem größten Punkt.
Deine Gedanken.
Sie sind entscheidend für deinen Erfolg, denn deine Gedanken werden zu Handlungen.
Also hüte dich vor schlechten Gedanken.
Wie kannst du das in die Tat umsetzen?
Mache dir deine Gedanken bewusst.
Vor allem die negativen.
Schreibe sie auf.
Durch das Bewusstmachen und Aufschreiben können diese Gedanken nicht einfach dein Leben sabotieren.
Und wenn du die Gedanken schwarz auf weiß hast:
Verändere sie.
Drehe sie ins Positive.
Ein Satz, wie:
„Mein Produkt ist nur gut, wenn es perfekt ist.“
Wird dann zu:
„Ich habe ein Top-Produkt, wenn es das Problem meiner Kunden löst.“
Und diese neuen positiven Sätze klebst du dir jetzt überall hin, wo du täglich hinschaust.
So programmierst du nach und nach dein Gehirn um.
2. Mache bewusst Fehler! Wirklich.
Perfektionismus ist das Streben absolut fehlerfrei zu sein.
Aber dieses Ideal kannst du niemals erfüllen.
Also warum lernst du nicht, lockerer mit deinen Fehlern umzugehen?
Wie machst du das?
Indem du mehr Fehler machst!
Probiere täglich neue Dinge aus.
Bei neuen Dingen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du Fehler machst.
Und so musst du lernen, mit diesen Fehlern umzugehen.
Du merkst auch, dass du durch diese Fehler stärker wirst.
Jeder Fehler zeigt dir:
Es ist nicht schlimm, einen Fehler zu machen.
3. Lerne, über dich selber zu lachen
Etwas unkonventionell, aber sehr effektiv.
Lerne. über dich und deine Fehler zu lachen.
Nichts hilft dem Menschen mehr als Humor.
Wenn du deine eigenen Fehler nicht länger so schlimm siehst, ist es auch nicht so schlimm, welche zu machen.
Also:
Nimm dich selbst nicht immer so verdammt ernst.
4. Feiere deine Erfolge
Eine fertige Präsentation ist ein Erfolg.
Egal, ob noch der Vortrag vor dir liegt.
Feier diesen kleinen Erfolg.
Es wird dir danach schon viel besser gehen.
Durch dieses Feiern der kleinen Erfolge gibst du dir selber ein gutes Gefühl.
Du durchbrichst nach und nach die Negativspirale des Perfektionismus.
Eine weitere gute Möglichkeit ist ein Erfolgsjournal.
Hier schreibst du dir täglich deine 3-5 Erfolge des Tages auf.
5. Mache dir bewusst, was zwischen Sieg und Niederlage liegt
Es gibt nicht nur Sieg oder Niederlage.
Schwarz oder weiß.
Es gibt verschiedene Zwischenstufen.
Bleiben wir beim Thema Vortrag.
Du hast einen guten Vortrag gehalten.
Nicht perfekt, aber sehr gut.
Das Publikum ist begeistert und auch der Veranstalter bedankt sich.
Für dich mag es eine Niederlage sein.
Aber ist es das wirklich?
Du hast einen Vortrag gehalten, der den anderen gefallen hat.
Somit kann es gar keine Niederlage sein.
Ein Erfolg war es für dich aber auch nicht, da es nicht „perfekt“ war.
Somit ist es eine Zwischenstufe.
Mache dir das immer wieder bewusst.
6. Stärke dein Selbstwertgefühl
Das Streben nach Anerkennung von anderen ist einer der Hauptgründe für Perfektionismus.
Dieses Streben basiert oft auf einem niedrigen Selbstwertgefühl.
Du bist nur viel wert, wenn du perfekt bist.
Das ist Schwachsinn.
Also arbeite an deinem Selbstwertgefühl.
So brauchst du nicht die Anerkennung der anderen.
Sondern nur deine Anerkennung.
Hier ist auch das Erfolgsjournal ein super Tipp.
7. Verwende das Pareto-Prinzip
Mit 20 % des Aufwands schaffst du 80 % des Erfolges.
Das besagt das Pareto-Prinzip.
Alles teilt sich 80 / 20.
20 % der Weltbevölkerung halten 80 % des gesamten Vermögens usw.
Somit schaffst du mit 20 % deines Arbeitsaufwandes schon 80 % deines Ergebnisses.
Die restlichen 20 % sind 80 % Aufwand!
Die 20 % die zur Perfektion führen können, machen 80 % deiner Zeit aus, die du an einem Projekt sitzt.
Mach dir das einmal klar.
Und oft bemerken die meisten Menschen, Kunden oder Gäste diese 20 % Perfektion gar nicht.
Also lohnt es sich dann nicht eher nach dem Pareto-Prinzip zu arbeiten und mit 20 % deiner Zeit 80 % zu schaffen?
Die restliche Zeit kannst du dann für andere Aufgaben verwenden.
So schaffst du viel mehr, in viel weniger Zeit.
Und der Perfektionist sagt nach und nach Tschüss.
Fazit
Ist Perfektionismus immer schlecht?
Nein!
In einigen Berufen ist ein gesunder Perfektionismus sogar wichtig.
Möchtest du einen Piloten haben, der „mal schaut“ wie der Flug wird?
Oder soll er möglichst den perfekten Flug inklusive Landung hinbekommen?
Dieser Perfektionismus ist in einem gesunden Maß gut und hilfreich.
Zwanghafter Perfektionismus, bei dem:
- du dich nur unglücklich fühlst
- deine Projekte niemals fertig werden
- oder deine Projekte ewig brauchen, bis sie fertig werden
ist nicht zielführend. Dann wird es höchste Zeit, den Perfektionismus abzulegen.
Wie du am besten vorgehst, hast du hier erfahren.
Setze das Wissen weise um.
Koalastarke Grüße
Dein Björn
Björn Kirchhoff
Björn ist Investor, Coach und Blogger. Er ist auf einer Mission: Anderen Menschen helfen mit Immobilien Geld zu verdienen, damit sie endlich mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben.
2 Comments
Auch wenn mich das Thema an Bewerbungsgespräche erinnert, wo als Schwäche der eigene Perfektionismus angegeben wird (LOL) finde ich schon, dass man bei Sachen die wichtig sind, eine perfekte Leistung erbringen sollte.
Danke für deine Gedanken 🙂 Ja, die Ansicht kann ich gut verstehen. Und gleichzeitig denke ich: Gibt es eine perfekte Leistung oder Lösung und wie sieht die aus? Wie viel Mehraufwand steckt dahinter?
Es ist immer wichtig die Leistung mit der Zeit ins Verhältnis zu setzen. Oder was sagst du?