Kann dein Eigenheim finanziell sinnvoll sein? – Finde es heraus!
Kann dein Eigenheim für dich finanziell sinnvoll sein?
Diese Frage hat mir letztens Nico von finanzglueck.de gestellt.
Ich besitze selber ein kleines Haus.
Genieße die Vorteile des Eigenheims.
Aber bisher habe ich keinen großen finanziellen Vorteil dadurch gesehen.
Mein Interesse und meine Neugier war geweckt.
Da muss es doch Vorteile geben.
Wenn alle Immobilien- und Finanzgurus behaupten: »Das Eigenheim ist nur eine Ausgabe.«, dann sollte da doch ein Haken sein.
Daher freue ich mich über diesen Artikel und habe mich für dich schlau gemacht.
Viel Spaß beim Lesen.
Was spricht gegen das Eigenheim?
Bevor es losgeht, einmal der Pflichtteil:
Was spricht für und was spricht gegen das Eigenheim?
Fangen wir mit dem Negativen an.
Klumpenrisiko
Da hast du zuerst das Klumpenrisiko.
Du bindest sehr viel Kapital an einen Ort und an eine Investmentklasse.
Nichts Neues für dich.
Trotzdem kann dieses Klumpenrisiko ab und zu auch gewollt sein.
Örtlich unflexibel
Du hast dir ein Eigenheim gekauft.
Nun aber möchtest du nicht mehr in München, sondern in Hamburg wohnen.
Was nun?
Klar, erstmal das Eigenheim verkaufen.
Aber das dauert und irgendwie hängt schon das Herz an der Immobilie.
Und der Partner will das Eigenheim so gar nicht hergeben.
Was nun?
Das Kaff
Oft wird den Eigenheimbesitzern vorgeworfen, nur auf dem Dorf zu bauen oder zu kaufen.
Das stimmt sogar oft.
Oder anders:
Du kaufst dein Haus bestimmt nicht mitten in Hamburg, sondern eher in der Randlage oder einem Dorf davor.
Warum?
Hier sind die Preise noch erschwinglich und der Stadtlärm ist nicht zu groß.
Zu hoher Kaufpreis
Hast du für dein Eigenheim zu viel bezahlt?
Ich ja.
Wenn du dein Eigenheim kaufst, spielen auch Emotionen mit.
Und diese lassen viele Eigenheimbesitzer den Sinn für Zahlen verlieren (dich auch?).
Unflexibel bei Lebensänderungen
Was machst du mit dem Eigenheim in folgenden Situationen:
- Scheidung
- Todesfall
- Arbeitslosigkeit
Das ist ein gewaltiger Nachteil des Eigenheims:
Du bist sehr unflexibel.
Ein Verkauf dauert sehr lange und auch der gewünschte Preis wird dann oft massiv unterschritten.
Finanzielle Kastration
Wie hast du deine Finanzierung aufgestellt?
Viele, die ich kenne, haben eine maßgeschneiderte Finanzierung.
Wobei das Maßgeschneiderte der Finanzierung auf die aktuelle Situation hindeutet.
Wenn man nur ein Einkommen einbringt oder eine Ausgabe höher wird: Boom.
Bricht das ganze Kartenhaus zusammen und es gibt gewaltige Schwierigkeiten.
Totes Kapital
Oft wird dem Eigenheim nachgesagt, dass es totes Kapital ist.
Du kannst mit dem Geld schließlich nichts anfangen.
Aber ist das wirklich so?
Gründe, die für den Kauf eines Eigenheims sprechen
Das waren die negativen Seiten.
Aber was spricht für dein Eigenheim?
Individualität
Du kannst dich voll ausleben.
Wenn du ein pinkes Badezimmer mit Bullaugen willst, dann kannst du das auch so umsetzen.
Kein Vermieter, der etwas dagegen sagt.
Höchstens eine Baubehörde, die einige kleinere Einschränkungen vorgibt.
Planungssicherheit
Du schließt eine Finanzierung ab.
Ein Annuitätendarlehen.
Bei dieser Form des Kredits, bleibt die Annuität (deine Rate) immer gleich.
Du musst immer Summe x im Monat bezahlen.
Das verschafft dir eine enorme Planungssicherheit.
Im Gegensatz zu den plötzlich auftretenden Mieterhöhungen einiger Vermieter.
Wobei auch hier gesagt werden muss:
Du vereinbarst die Rate nur auf eine bestimmte Zeit (zwischen 5 und 30 Jahren).
Danach wird neu verhandelt.
Aber bis dahin, kannst du planen.
Sichere Unterkunft
Niemand kann dir dein Eigenheim wegnehmen (grundsätzlich).
Solange du deine Bankraten bezahlst, gehört das Eigenheim dir.
Da kann kein Vermieter Eigenbedarf anmelden.
Noch kann dir gekündigt werden, da sich die Nachbarn beschweren.
Du bist der Besitzer.
Damit bleibst du, wo du bist.
Mehr Luxus
Ein schickes Badezimmer mit Whirpool.
Wäre das nicht was?
In einer Mietswohnung undenkbar.
In deinem Eigenheim – absolut.
Hier kannst du dir den kleinen Luxus gönnen.
Natürlich muss dafür das Kleingeld da sein, aber die Möglichkeit besteht zumindest. 😉
Emotionale Sicherheit
Der sichere Wohnort – tun und lassen können, was du möchtest.
Das gibt noch eine zusätzliche Sicherheit:
Die emotionale Sicherheit.
Wenn du dein Eigenheim hast, dann ist das dein Schloss.
Du fühlst dich wie der König und dir kann nichts passieren.
Ob das wirklich immer so ist, sei dahingestellt.
Du lernst zu sparen
Viele sehen nur die hohen Ausgaben eines Eigenheims.
Am schlimmsten wird die Kreditrate angesehen.
Die hast du bei einer Mietswohnung natürlich nicht.
(Es sei denn, du hast Konsumkredite.)
Aber sehe diese Kreditrate mal anders:
Sie besteht aus zwei Teilen:
1. Den zu zahlenden Zinsen auf den Kreditbetrag.
2. Die Rückzahlung des Kredites.
Bedeutet für dich:
Du sparst jeden Monat automatisch Geld.
Und dieses Sparen auf Zwang, kann dein Mindset ändern.
So lernst du Stück für Stück, wie du dein Geld vermehrst.
Natürlich darfst du das Geld nach Ende des Kredites nicht gleich wieder mit vollen Händen ausgeben.
Aber du weißt nun, wie du sparst.
Günstiger Hebel
Kredite für private Eigentümer sind günstig wie nie.
Klar, das sagt dir im Augenblick jeder.
Aber vergleiche mal die Zahlen:
- Privatkredite sind teurer
- Kredite für Selbstständige sowieso
Du kriegst keinen günstigeren Kredit.
Und mit diesem Kredit, plus den Zwangsspareffekt hast du einen Hebel für deinen Vermögensaufbau.
Zwar nicht so groß wie bei der Vermietung, aber immerhin besser als nichts.
Eigenleistung
Ein weiterer Vorteil ist die Wertsteigerung.
Klar, nicht jedes Eigenheim wird immer im Wert steigen.
Jedoch kann der Wert deiner Immobilie steigen, vor allem, wenn du sie immer in Schuss hältst.
Das waren die positiven Aspekte des Eigenheims. Kann dir das Eigenheim nun einen finanziellen Nutzen bringen?
Dein Fahrplan
Hol dir deinen 7 Schritt- Fahrplan zu deiner ersten Besichtigung und komme endlich ins Handeln!
Kann das Eigenheim trotzdem ein Investment sein? Sprich: Dir einen finanziellen Nutzen bringen?
Um es kurz zu fassen:
JA!
Aber:
Du musst einiges beachten.
Schau dir zuerst an, was dein Eigenheim zu einem schlechten Investment macht.
Danach versuchen wir, es zu verbessern.
Was macht dein Eigenheim zu einem schlechten Investment?
Dein Eigenheim ist nicht passe schlecht.
Auch wenn es in der Finanzbranche immer gerne so dargestellt wird.
Was dein Eigenheim schlecht macht, sind folgende Punkte:
Falsche Erwartungen!
“Wenn ich mir mein Haus kaufe, ist es zur Rente ein Vermögen wert!”
Wow.
Und was bringt es dir?
Viele argumentieren immer mit der Wertsteigerung der Immobilie.
Schön und gut, aber was bringt es dir nun?
Damit du von der Wertsteigerung deines Eigenheims profitierst, hast du zwei Möglichkeiten.
- Du verkaufst dein Eigenheim
- Du beleihst dein Eigenheim für ein Investment
Sonst hast du folgendes Problem:
Dein Geld steckt fest!
Es ist in Beton gegossen!
Viele vergessen das, wenn sie über die Wertsteigerung sprechen.
Du auch?
Emotionaler Kaufpreis
Ich habe damals zu viel bezahlt.
Wie sieht es bei dir aus?
Das Eigenheim war super.
Und meine Frau war ebenfalls hin und weg.
Sie musste das Eigenheim haben.
“Koste es, was es wolle.”
Jedenfalls so in der Art.
Leider ist das kein Einzelfall.
Ich würde schätzen, dass mindestens 90 % der Eigenheim-Käufer zu viel für die Immobilie bezahlen.
Aber warum ist das so?
2 Gründe stehen dafür.
- Sie haben keine Ahnung von der Materie
- Sie lassen sich von ihren Emotionen leiten
Falsche Lage
Möchtest du in der Stadt leben?
So richtig “in the city”?
Straßenlärm überall, komische Gestalten auf dem Weg zum Bäcker.
Ich möchte das nicht.
Und viele Eigenheimkäufer auch nicht.
Außerdem sind die Kaufpreise auf dem Land viel erschwinglicher.
Also ab aufs “Dorf” und los geht’s.
Damit dein Eigenheim für dich finanziell etwas macht, ist das nur eine katastrophale Entscheidung.
Niemand weiß, ob in 10 Jahren immer noch die Menschen aufs Dorf ziehen.
Außerdem steigen auf dem Dorf statistisch gesehen die Kaufpreise nicht so an, wie in der Stadt.
Es kann also sein, dass dein schickes Eigenheim später nicht mehr so viel Wert ist.
Zu kurz gedacht
Hände hoch:
Wer möchte nach dem Eigenheimkauf doch nochmal woanders leben?
ICH!
Nach ein paar Jahren Eigenheim, kam der Gedanke das erste Mal:
“Jetzt woanders lebe, wäre schon schön.”
Aber:
Pustekuchen!
Eigentum verpflichtet.
Entweder du verkaufst das Eigenheim, vermietest es weiter oder du musst dort wohnen bleiben.
Und diese Entscheidung triffst du nicht alleine:
Dein Partner muss auch zustimmen.
Zu individuell
Ein riesiger Vorteil des Eigenheims ist die Individualität.
Du kannst machen, was du willst.
Hier liegt aber auch die größte Gefahr für deinen finanziellen Segen.
Überlege dir mal Folgendes:
Du bist ein Fan der Farbe Occa.
Occa ist ein schönes Senfgelb.
Da du ein Fan davon bist, gestaltest du dein gesamtes Badezimmer in Occa.
Eine occafarbende Toilette, Badewanne, alles was das Herz begehrt.
Glaubst du, dass jemand dieses Eigenheim gerne kauft?
Solange du niemanden findest, der ein genauso großer Occa-Fan ist wie du, musst du mit Kaufpreiseinbußen rechnen.
Wenn überhaupt jemand kaufen möchte.
Nicht nachgedacht, die Zweite
Die lieben Finanzen.
Hast du auch so ein Spaß dran?
- DU investierst in ETFs, Aktien oder Immobilien?
- Ein Haushaltsbuch führst du natürlich auch
Und wie sieht es mit deiner Finanzierung für dein Eigenheim aus?
Hast du da auch alles rausgeholt?
Hier meine ich nicht, dass du deine komplette Miete als Darlehensrate nimmst.
Sondern, dass die Finanzierung zu dir und deinem Leben passt.
Viele machen folgenden Fehler:
- Du zahlst 800 EUR Miete
- Dann werden diese 800 EUR als monatliche Darlehensrate angenommen
- Das Dach geht kaputt (oder irgendetwas anderes) und auf einmal ist keine Rücklage da
- Deine Finanzen und dein Eigenheim geraten in Schieflage
Viele vergessen einfach:
Für dein Eigenheim musst du eine Rücklage bilden!
Es geht immer etwas kaputt!
Und noch etwas:
Was passiert, wenn du arbeitslos wirst?
Oder du auf einmal weniger Geld bekommst?
Die Finanzen sind ein enorm wichtiger Punkt!
Vergiss ihn nicht.
Was musst du tun, damit dein Eigenheim dich trägt?
Jetzt weißt du, was dein Eigenheim und dich killt.
Nun sollte es für dich ein leichtes sein, einen finanziellen Nutzen aus deinem Eigenheim zu ziehen.
Eliminiere die Killer!
Mache dir Gedanken, wo du leben willst
Bevor du kurzfristig umziehen willst oder musst:
Denke nach, ob du wirklich dort wohnen möchtest.
- Hast du alles, was du brauchst?
- Wie sieht es für deine Kinder später aus?
- Wenn du Rentner bist, ist der Ort immer noch gut?
Habe immer, immer die Zahlen im Blick!
Eben hast du gelesen, was viele falsch machen.
Gehe anders vor.
Plane deine Rate für dein Leben.
Und vor allem:
Lass immer einen Puffer da!
So kann etwas schiefgehen, ohne dassdu gleich untergehst.
Bedenke, wo du wohnen willst
Das schicke Haus in der Pampa, wie es Gerald Hörhan gerne betitelt.
Ist etwas Schönes.
Aber oft nicht langfristig.
Wenn du es wieder verkaufen möchtest, machst du oft ein Minusgeschäft oder wirst es gar nicht los.
Daher bedenke genau, wo du wohnen möchtest und wiege die Vor- und Nachteile ab.
Schalte die Emotionen aus!
Emotionen sind wichtig.
Ohne sie wären wir nur Roboter.
Aber wenn es um den Kaufpreis geht, sind Emotionen tödlich.
Schalte sie aus!
Gehe dein Eigenheim rational durch.
Wie viel ist es wirklich wert?
Und das solltest du auch höchstens bezahlen!
Bleibe im Großen allgemein, nur im Speziellen individuell
Die Individualität eines Eigenheims ist ein gewaltiger Punkt.
Diese Individualität solltest du dir absolut nicht nehmen lassen.
Jedoch solltest du Folgendes bedenken:
Alles, was wieder ausgebaut werden muss:
- Badezimmermöbel
- Küchen
- Kamine
- Türen & Fenster
- usw.
solltest du schlicht halten.
Bei allem, was du tauschen kannst:
- Dekoration
- Tapete
- Wandtattoos
- Möbel
Lebe deine Individualität aus!
Es gibt nichts Schöneres, als sich in seinem Eigenheim so richtig wohl zu fühlen.
Und dafür ist es schließlich auch da.
Denk um die Ecke
Dein Geld steckt fest.
Im Betongold.
Aber ist das in Beton gemeißelt?
Ja und nein.
Grundsätzlich kommst du an dein Geld in deinem Eigenheim nicht ran.
Jedoch gibt es eine Ausnahme:
Mit den Jahren zahlst du deine Immobilie immer weiter ab.
Damit sinkt die Beleihung deines Eigenheims.
Wenn du nun in Immobilien zur Vermietung investierst, kannst du diese freie Beleihung wieder als Kapital verwenden.
Wie?
Du beleihst dein Eigenheim nach.
Das aufgenommene Geld investierst du dann als Eigenkapital in die nächste vermietete Immobilie.
Die höhere Darlehensrate tilgst du dann zusätzlich mit den Mieteinnahmen.
Und schon hast du einen finanziellen Nutzen aus deinem Eigenheim.
Und noch eine Idee wäre möglich:
Vermiete dein Eigenheim über AirBNB.
Wenn du im Urlaub bist, sagen wir mal – in Griechenland.
Was passiert mit deinem Eigenheim?
Es bleibt alleine zu Hause.
Niemand kümmert sich darum.
Und die Kosten fallen weiterhin an.
Wäre es nicht genial, wenn dein Eigenheim für dich arbeitet und Geld verdient?
Das ist möglich, wenn du es über AirBNB vermietest.
Kurze Erklärung:
Über AirBNB kannst du Zimmer, Wohnungen und Häuser an Reisende vermieten.
Dafür kannst du gewisse Zeiträume einrichten und so mit deinem Eigenheim Geld verdienen.
Ich weiß, das ist nicht für jeden etwas.
Aber es ist eine Möglichkeit.
Also:
Denk um die Ecke und überlege dir Möglichkeiten, mit deinem Eigenheim Geld zu verdienen.
Fazit
Das Eigenheim ist kein Investment.
Soviel steht schonmal fest.
Trotzdem kann dir dein Eigenheim einen finanziellen Nutzen bringen.
- Durch einen Verkauf kannst du die Wertsteigerung einkassieren
- Du sparst dir die Miete und zahlst dein Eigentum ab
- Bei richtiger Planung kannst du Unerwartetes besser abfedern
- Wenn du um die Ecke denkst, kann dein Eigenheim sogar Geld verdienen
Also Eigenheim = Nein?
Das kannst du nun vergessen.
Das Eigenheim ist eine sehr individuelle Entscheidung.
Und es gibt Vor- und Nachteile.
Denke aber bitte nicht nur über die finanziellen Aspekte nach.
Ein Eigenheim hat auch viele emotionale Werte, wie:
- Freiheit
- Planungssicherheit
- Heimatgefühl
- Ausleben der Individualität
Es ist wichtig, dass du dir die Entscheidung genau überlegst und alles mit einbeziehst.
So triffst du am Ende eine Entscheidung, mit der du gut leben kannst.
Ich bin trotz einiger Fehlentscheidungen glücklich mit meinem Eigenheim.
Wie siehst du das Thema Eigenheim?
Koalastarke Grüße
Björn
Björn Kirchhoff
Björn ist Investor, Coach und Blogger. Er ist auf einer Mission: Anderen Menschen helfen mit Immobilien Geld zu verdienen, damit sie endlich mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben.
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