Corwdinvesting Immobilien: 5 Gründe zu investieren!
Hugo schaut ein wenig verwirrt.
Er liest das Wort noch einmal ganz langsam und Buchstabe für Buchstabe.
C-r-o-w-d-i-n-v-e-s-t-i-n-g
Und das soll eine Form zum Investieren in Immobilien sein?
Er kratzt sich erst mal an der großen Nase und überlegt.
Aber er kann dieses Wort einfach nicht zuordnen und weiß nicht, wie das Ganze funktionieren soll.
Geht es dir auch so?
Du hörst in den Medien oder liest auf anderen Blogs die Begriffe Crowdfunding und Crowdinvesting, aber du weißt nicht, was sie bedeuten sollen?
Und du verstehst schon gar nicht, wieso du darin investieren solltest?
Dann bist du hier genau richtig.
Denn genau darum geht es in diesem Artikel.
Also nicht lange schnacken, sondern starten wir.
Was ist Crowdinvesting?
Bevor wir zu den Gründen kommen, möchte ich dir zuerst erklären, was Crowdinvesting überhaupt ist.
Mittlerweile begegnest du diesem Begriff an jeder Straßenecke.
Aber so richtig erklären, was das ist…
Schwierig.
Daher legen wir gleich los.
Unterstufe vom Crowdfunding
Das Crowdinvesting ist eine Unterstufe des Crowdfundings.
Noch so ein toller Begriff.
Jetzt kommen wir vom Crowdinvesting zum Crowdfunding.
“Super Erklärung, Björn!”
Moment, es geht ja noch weiter.
Crowdfunding ist eine neuere Form der Projektfinanzierung.
Es setzt sich aus den zwei Wörtern “Crowd”, was für “Menge oder Masse” steht und dem Begriff “Funding”, also “Finanzierung”, zusammen.
Damit ist an sich das größte Geheimnis gelöst.
Beim Crowdfunding finanziert eine Menschenmasse ein Projekt.
In Deutschland wird auch gerne der Begriff “Schwarmfinanzierung” verwendet.
Der Grundgedanke für das Crowdfunding kommt aus dem StartUp-Bereich.
Ein Unternehmen zu gründen und ein Produkt zu entwickeln, ist nicht immer günstig.
So haben sich ein paar StartUps dazu entschieden, Geld von der Masse zu sammeln, um ihre Ideen zu verwirklichen.
Dabei sind die Geldgeber keine Investoren, sondern werden eher als Spender bezeichnet.
Sie geben dem Unternehmer das Geld, damit das Projekt entwickelt wird.
Dafür erhalten sie dann als Dankeschön ein kleines Geschenk.
Ein Beispiel:
Michael ist ein unbekannter Regisseur.
Er hat gerade eine geniale Idee für einen Film.
Aber es gibt ein Problem.
Ihm fehlt das nötige Geld, um den Film zu produzieren.
Was tun?
Sein Freund Leonardo erzählt ihm von einer neuen Form Geld für neue Ideen zu bekommen.
Michael ist natürlich sofort Feuer und Flamme und stellt seine Idee für den Film bei einer Crowdfunding-Plattform ein.
Die Zahlen überschlagen sich.
Alle lieben seine Idee!
Und innerhalb von 20 Tagen kann er den Film produzieren.
Als Dankeschön schenkt er allen Spendern eine Karte zur Premiere.
So einfach kann es sein.
Aber wir schweifen ab.
Also zurück zum Crowdinvesting in Immobilien.
Unterschied Crowdfunding und Crowdinvesting
Was unterscheidet nun das Crowdfunding vom Crowdinvesting?
Im Großen und Ganzen nichts.
Aber:
Wenn du im Detail guckst, ist da ein kleiner Unterschied.
Beim Crowdfunding liegt der Fokus der Masse auf dem Projekt.
Das Projekt soll ausgeführt werden.
Der Unternehmer, Künstler soll damit Erfolg haben.
Das ist ihnen wichtig!
Ein kleines Geschenk dafür zu bekommen, ist noch besser.
Aber das Projekt an sich ist für sie das Ziel.
Beim Crowdinvesting sieht das Ganze anders aus.
Alleine aufgrund des Begriffs “Investing”, also investieren, liegt der Fokus hier woanders.
Den Investoren ist die Rendite wichtig.
Nichts Anderes!
Oft können sie sich auch mit dem Projekt identifizieren, aber wenn es keine Rendite abwirft, wird nicht investiert.
Hier wird strikt nach Zahlen geguckt.
Wie läuft das Crowdinvesting ab?
Nun weißt du, was Crowdinvesting ist.
Aber wie funktioniert das genau?
Zuerst gibt es beim Crowdinvestment 3 Teilnehmer.
Die Teilnehmer
1.) Die Crowdinvestment-Plattform
Als erstes wären da die Crowdinvestment-Plattformen.
Sie dienen für die anderen beiden Teilnehmer als Vermittler.
Auf der Plattform bietet der Projektentwickler sein Projekt an.
Der Investor kann sich dann das Projekt ansehen und investieren.
Dabei solltest du beachten, dass die Plattform für keinen Teilnehmer Vertragspartner ist.
Sie ist lediglich der Vermittler, der dich als Investor und das Projekt des Entwicklers zusammenführt.
Beispiele für Plattformen:
- Bergfürst*
- exporo*
- Zinsland
2.) Der Projektentwickler
Als nächster Teilnehmer wäre da der Projektentwickler.
Er möchte das Geld von der Crowd haben.
Dabei entwickelt er das ganze Projekt und überlegt sich die gewünschte Finanzierungsstruktur.
Sobald alles steht, reicht er sein Projekt bei einer der Plattformen ein und wartet auf das Geld.
3.) Der Crowdinvestor
Hier kommst du ins Spiel.
Die einzelnen Crowdinvestoren bilden die dritte Personengruppe .
Du suchst dir ein schönes Projekt aus, was in deine Suchkriterien passt.
Sobald du das passende Projekt gefunden und dich informiert hast, investierst du.
Der Ablauf
Der Ablauf des Crowdinvestments ist simpel.
1.) Der Projektentwickler tüftelt an seinem Projekt.
Dann entscheidet er sich für die Finanzierungsstruktur und bewirbt sich bei einem Crowdinvestment-Portal.
2.) Das Portal prüft das Investment.
Sind alle Unterlagen vorhanden und ist alles schlüssig?
Dann wird das Projekt freigeschaltet oder abgelehnt.
3.) Nun siehst du als Investor das Projekt.
Du kannst dich informieren und investieren.
4.) In das Projekt kannst du während eines gewissen Zeitraums investieren.
Wenn innerhalb der Zeit genügend Geld zusammengekommen ist wird das Projekt realisiert.
Sollte das nicht der Fall sein, gibt es drei Möglichkeiten:
- Der Zeitraum wird verlängert
- Das Projekt wird mit weniger Kapital durchgeführt
- Du bekommst dein Geld zurück und das Projekt ist gescheitert
5.) Nachdem das Projekt abgeschlossen wurde, erhältst du dein Geld zurück und kannst es wieder neu investieren.
Warum überhaupt Geld von der Crowd?
Aber warum nimmt der Projektentwickler diesen ganzen Stress auf sich?
Sie könnten doch einfach Geld bei der Bank aufnehmen.
Dort sind die Zinsen doch aktuell günstiger.
Guter Einwand.
Aber schauen wir uns das Ganze doch mal genauer an.
Beim Crowdinvestment in Immobilien bringt der Projektleiter einen kleinen Eigenkapitalanteil mit.
Das sollte er auf alle Fälle, wenn es ein seriöser Anbieter ist.
Dann nimmt er natürlich auch einen Kredit bei der Bank auf.
Und die Lücke die zwischen Eigenkapital und Fremdkapital klafft, die schließt er mit dem Geld der Crowd.
Das Geld nennt man auch Mezzanine-Kapital.
Es ist weder richtiges Eigen- noch Fremdkapital. Sondern eher ein Mix.
Bei einer Insolvenz wird es noch vor dem Eigenkapital zurückgezahlt.
Aber erst nach den Forderungen des Fremdkapitals der Bank.
Aus diesem Grund sind die Zinsen auch höher als bei der Bank.
Trotzdem bleibt die Frage:
Warum?
Hier sind zwei Gründe:
1.) Eigenkapital ist teuer!
Der erste Grund liegt im Leverage-Effekt.
Der besagt:
Je weniger Eigenkapital du mit einbringst, umso höher ist deine Eigenkapitalrendite.
Daher möchte der Projektentwickler natürlich wenig Eigenkapital mit einbringen.
Ich würde aber hellhörig werden, wenn ein Projektentwickler 0 % Eigenkapital mit einbringt!
Außerdem kann er so ein Eigenkapital auf mehrere Projekte aufteilen.
Und so seinen Gewinn steigern.
2.) Die Zinsen der Bank
Damit dir die Bank gute Zinsen gibt, brauchst du Eigenkapital.
Aber je weniger Eigenkapital du verwendest, umso höher ist deine Eigenkapitalrendite.
Ein Dilemma!
Zum Glück gibt es das Mezzanine-Kapital.
Das wird nämlich von der Bank als Eigenkapital angesehen.
Daher wird es auch gerne wirtschaftliches Eigenkapital genannt.
4 Gründe, warum du in Crowdinvesting Immobilien investieren solltest
So.
Nun habe ich dich lange genug auf die Folter gespannt.
Hier kommen nun die 4 Gründe:
1.) Du senkst dein Risiko
Als Crowdinvestor kaufst du keine ganze Immobilie.
Damit hast du auch nicht das Risiko von einer 500.000,- EUR Immobilie.
Sondern lediglich das Risiko deines eingesetzten Kapitals, zum Beispiel 500,- EUR.
Sollte das Projekt also ein Flop sein, stehst du nicht mit 500.000,- EUR in der Kreide, sondern du hast nur 500,- EUR verloren.
Ja, 500,- EUR können auch wehtun.
Aber im Vergleich würden mir die 500.000,- EUR mehr weh tun – und dir?
2.) Du kannst deine Immobilie auswählen
Es gibt auch andere Möglichkeiten mit wenig Kapital in Immobilien zu investieren.
Aber was ist das Problem bei Immobilienfonds und Co?
Du kaufst nur einen Anteil, aber du weißt nicht, welche Immobilie dahinter steckt.
Das sieht beim Crowdinvestment in Immobilien anders aus.
Auf den Plattformen siehst du Bilder, Dokumente und Videos.
Du weißt sogar, wo die Immobilie steht.
Du kannst dich wirklich mit der Immobilie beschäftigen.
Dann kannst du für dich die Entscheidung treffen, ob du dieses Projekt in deinem Bestand haben möchtest.
3.) Schon ab kleinem Geld möglich
Wie teuer ist eine kleine Eigentumswohnung?
Kommt auf die Lage drauf an.
Aber du kannst gut und gerne mit 50.000,- EUR rechnen.
Solltest du nur 10 % Eigenkapital verwenden, dann brauchst du schon 5.000,- EUR.
Das ist eine ganze Menge an Geld.
Beim Crowdinvestment kannst du schon ab 10,- EUR (bei Bergfürst) starten.
Wie hoch der jeweilige Einstiegsbetrag ist, hängt immer von der Plattform ab.
Bei Exporo sind es zum Beispiel 500,- EUR.
4.) Keine Diskussion mit der Bank
Um den Leverage-Effekt nutzen zu können, benötigst du eine Finanzierung.
Nur leider musst du dich dann hier mit den Banken rumschlagen.
Dann brauchst du diese Unterlagen und jene Vermögensaufstellung.
Und ach, da war mal ein schlechter SCHUFA-Eintrag.
Alles ziemlich aufwendig.
Das sparst du dir beim Crowdinvestment in Immobilien.
Denn du investierst hier dein eigenes Geld. (Wofür du hoffentlich keinen Kredit aufnehmen musst ;))
Fazit
So nun weißt du, was Crowdinvesting in Immobilien ist.
Noch einmal zusammengefasst:
- Crowdinvesting ist eine Form des Crowdfundings
- Bei diesen Formen der Finanzierung, finanzieren mehrere Menschen (die Crowd) ein Projekt
- Du als Corwdinvestor kannst so mit kleinen Beträgen in große Projekte investieren
Natürlich hat das Crowdinvesting in Immobilien auch Nachteile.
Zum Beispiel den Totalverlust deines eingesetzten Kapitals.
Aber diese Nachteile werde ich dir in einem eigenen Artikel mitteilen.
Bis dahin.
Koalastarke Grüße
Björn
Nun bist du dran
Jetzt möchte ich gerne deine Erfahrung hören.
Kennst du noch weitere Gründe für das Crowdinvesting? Oder hast du bereits Erfahrungen (positive wie negative) mit dem Crowdinvesting gemacht? Dann schreibe sie in die Kommentare.
Ich freue mich über jeden Kommentar.
3 Comments
Hallo Björn,
ein guter Artikel für Einsteiger in dem Thema. Sehr übersichtlich und hilfreich strukturiert.
Ich finde die Idee von Crowdinvesting wirklich gut, weil es jedermann ermöglicht in Immobilien zu investieren, auch mit schmalem Geldbeutel. Selber habe ich nicht investiert, weil man als Teil des Crowdinvestments kein wirkliches Mitspracherecht hat und das ist mir persönlich schon echt wichtig.
Beste Grüße
Max
Hi Max,
vielen Dank für deinen Kommentar und dein Lob.
Ich finde auch, dass es eine klasse Sache ist.
Jeder hat so die Möglichkeit in Immobilien zu investieren und weiß auch gleich in welches Projekt er investiert.
Den Grund kann ich gut verstehen. Wenn du gerne Mitbestimmen möchtest, wo die Reise hingeht, ist das natürlich ein Ausschlusskriterium.
Viele Grüße
Björn
Danke für die Erörterung des Begriffes! Es ist ja was Neues für uns, aber der Bruder möchte unser Familiengeschäft gründen, eine Bäckerei, denn er hat einige Rezepte von den Urgroßeltern entdeckt. Crowdinvesting könnte ja das Problem mit der Liegenschaft lösen. Danke für die Idee!